Mehrere Aktualisierungen wurden an der Kern-Berechnungs-Engine von Performance Watcher vorgenommen. Sie betreffen vor allem die Volatilitätsberechnung der Indizes und die Einführung automatisierter Composites für den Indexaufbau.

1. Portfolio- und Composite-Berechnungen

Performance (unverändert von PW2 → PW3):
Beide Versionen nutzen zeitgewichtete Tagesrenditen, die Zu-/Abflüsse berücksichtigen und so Verzerrungen vermeiden.

Formel:
Rt=(NAVt+OFt–IFt)/NAVt−1–1R_t = (NAV_t + OF_t – IF_t) / NAV_{t-1} – 1

Kumulative Performance = Verkettung der Tagesrenditen.

Volatilität

  • PW2: 7-Tage gleitender Durchschnitt der Log-Renditen, annualisiert, mit Glättungskoeffizient (φ = 0,9). Korrigierte Wochenend-Effekte, führte aber zu Skalierungsfehlern.

  • PW3: Realisierte Standardabweichung der Handelstag-Renditen. Skalierung stellt sicher, dass die Volatilität von Composites dem Durchschnitt der Bestandteile entspricht und ermöglicht so einen robusten Indexaufbau.

2. Indexkonstruktion

PW2:
Gleichgewichtete Durchschnitte diskretionärer Portfolios pro Währung/Risikostufe. Mindestens 3 Portfolios + NAV-Schwellenwerte. Gewichtung begrenzt, um Dominanz zu verhindern. Hybride Modelle kombinierten Portfolios mit Strategiefonds.
Probleme: empfindlich gegenüber Ausreißern, Übergewichtung von Fonds.

PW3:

  • Ausreißer-Bereinigung: Interdezil-Filter bei ≥15 Portfolios pro Währung/Risikostufe.

  • Portfolios in Ökosystem-Composites gruppiert, gleichgewichtet innerhalb des Ökosystems.

  • Fonds-Composite als Fallback: 7–10 thesaurierende Fonds pro Währung/Risikostufe, wenn Ökosystem-Beteiligung zu gering ist.

  • Gewichtete Mischung: Ökosystem-Composites dominieren; Fonds verschwinden, wenn die Community-Tiefe wächst.

  • Volatilität annualisiert, mit Korrekturfaktor gegen Diversifikationseffekte.

  • Stellt sicher, dass die 3-Monats-Volatilität dem Durchschnitt der Bestandteile entspricht.

3. Perfometer (Wetter-Score)

PW2:
Basiert auf Sharpe-Differenz:
ϕ=(Rp–Rf)/σp–(RB–Rf)/σB\phi = (R^p – R_f)/σ^p – (R^B – R_f)/σ^B

Probleme:

  • Führt zu Artefakten: Ein volatileres Instrument mit derselben Rendite wie die Referenz könnte „gutes Wetter” haben.

  • Skalierungsfehler zwischen Rendite und Volatilität.

  • Langfristige Vergleiche verzerrt.

  • Verlustaversion (Verhaltensökonomie) nicht berücksichtigt.

PW3:
Einführung eines asymmetrischen Rahmens:

  • Verluste stärker bestraft als Gewinne (verhaltenspsychologisch, mathematisch, haftungsbedingt).

  • Hochvolatile Portfolios bestraft, selbst bei hohen Renditen.

  • Kapitalerhalt in Bärenmärkten belohnt.

  • Nicht-lineares Scoring ersetzt Sharpe-Differenz.

  • Horizont-normalisiert für bessere Vergleichbarkeit.

  • Sechs verfeinerte Wetterstufen: Strahlend, Sonnig, Aufgelockert, Bewölkt, Bedeckt, Regnerisch.

4. Zusammenfassungstabelle

Aspekt

PW2

Probleme

PW3-Lösung

Portfolio-Performance

Zeitgewichtete Tagesrenditen

Methode unverändert

Volatilität

7-Tage-Durchschnitt, φ=0,9

Verzerrungen, inkonsistente Skalierung

Realisierte 3M-Log-Return-Volatilität

Indexkonstruktion

Gleichgewicht + Fonds

Ausreißer, fonds-lastig, ungenaue Proxy-Volatilität

Ausreißerfilter + Ökosystem-Composites + Fonds-Fallback + exakte Durchschnittsvola

Perfometer

Sharpe-Differenz, symmetrisch

Skalierungsfehler, ignoriert Asymmetrie

Asymmetrisch, nicht-linear, horizont-normalisiert

5. Zentrale Erkenntnisse
  • Konsistenz: Performance-Berechnung bleibt robust und unverändert.

  • Präzision: Volatilitäts- und Indexmethoden spiegeln die Realität besser wider.

  • Resilienz: Ausreißer-Bereinigung und Composites verbessern die Vergleichbarkeit.

  • Fairness: Perfometer stimmt nun mit Investorenpsychologie und Zinseszinseffekten überein.

  • Transparenz: Wetter-Scores ermöglichen eine intuitivere und vertrauenswürdigere Bewertung.